Checkliste: Die perfekte Karriereseite

Um das gleich einmal vorweg zu nehmen: Die perfekte Karrierewebsite gibt es wohl nicht. Zum einen ist eine Karriereseite – wie jede Website – niemals richtig fertig, denn sie bedarf regelmäßiger Anpassungen und Aktualisierungen. Zum anderen gibt es kein Universalrezept für Karriereseiten. Sie sind so individuell wie das Unternehmen, seine Mitarbeiter und Bewerber. Denn oberste Prämisse im Employer Branding ist Authentizität. Aber dazu später mehr.

Trotzdem hat die Überschrift dieses Beitrags durchaus ihre Berechtigung. Es gibt nämlich ein paar generelle Punkte, die es bereits bei der Planung der Karriereseite zu beachten gibt. Hier kommt sie also, die

Maisberger Checkliste für Ihre Karriereseite:

 

1. Finden und gefunden werden – SEO für die Karriereseite

Die beste Karriereseite hilft Ihnen nichts, wenn potenzielle Bewerber sie erst gar nicht finden. SEO ist also einer der wichtigsten Punkte bei der Erstellung oder der nachträglichen Optimierung Ihrer Website. Die Suchmaschinenoptimierung und das Suchmaschinenmarketing (search engine marketing, SEM) sind eine Wissenschaft für sich.

Einfach ausgedrückt geht es darum, Keyword-Kombinationen zu finden, die häufig gesucht werden, jedoch nicht so allgemeingültig sind, dass man in der Masse an Suchanfragen untergeht. Intelligente Keyword-Verknüpfungen… Obwohl es zahlreiche Online-Tools zur Identifikation passender Keywords gibt, empfiehlt es sich gerade für SEO-Laien, einen Experten zurate zu ziehen.

 

2. Mehr als nur Stellenanzeigen

Wäre noch 2014 würde ich sagen “Content is King”. Ist aber zu abgedroschen, gilt aber trotzdem noch. Für viele Unternehmen ist ihr Karriereauftritt aber lediglich eine Online-Sammlung aller aktuellen Stellenanzeigen. Bewerber erwarten aber einen deutlich größeren Mehrwert. Das können Einblicke ins Unternehmen ebenso sein, wie die Vorstellung der Kollegen oder weitergehende Informationen zum Bewerbungsprozess.

Überlegen Sie sich, wie Sie sich von der Konkurrenz unterscheiden. Ist es die gute Unternehmenskultur, sind es die großzügigen Mitarbeiter-Benefits oder die ansprechenden Karrierewege, mit denen Sie Kandidaten überzeugen können?

 

3. Wer ist Ihre Zielgruppe?

Das ist eine der Kernfragen, wenn es um Employer Branding allgemein und die Karriereseite im Speziellen geht: Schüler, Studenten, erfahrene Fach- oder sogar Führungskräfte? Neben generellen Informationen wie „Über uns“ oder „So arbeiten wir“ sollten Bewerber sich selbst und ihre jeweiligen Themen auf der Karriereseite wiederfinden. Für Berufserfahrene mögen das Karrierewege und Weiterbildungen sein, für Berufseinsteiger Details zur Ausbildung. Doch nicht nur inhaltlich sollten Sie die Karriereseite auf die jeweilige Zielgruppe anpassen, sondern auch sprachlich.

Das beginnt bereits bei der simplen Entscheidung zwischen „Du“ und „Sie“ und endet bei der Verwendung spezifischer Fachtermini. Diese sprechen Professionals zwar auf Augenhöhe an, schrecken noch unerfahrene Berufseinsteiger jedoch unter Umständen eher ab.

 

4. Die Mischung macht’s!

Wer kennt sie nicht, die abschreckenden Bleiwüsten, durch die man sich auf so manchen Webseiten scrollen muss und die alles sind, nur nicht ansprechend. Und vor allem, ist es völlig unnötig, denn es gibt zahlreiche unterschiedliche Formate, die Abwechslung schaffen. Nach dem Motto ‚Ein Bild sagt mehr als tausend Worte‘ empfehlen sich gerade kurze Videos optimal, um kurze Einblicke in das Unternehmen zu geben oder die Mitarbeiter zu Wort kommen zu lassen. Eher trockene Keyfacts, wie Mitarbeiterzahl oder Standorte lassen sich wiederum in Infografiken spannend aufbereiten.

Immer beliebter werden auch kurze Online-Tests, die beispielsweise abfragen, ob Bewerber zur Unternehmenskultur passen. Gerade spielerische und interaktive Elemente sprechen Kandidaten auf einer emotionalen Ebene an und schaffen so gleich zu Beginn des Recruitingprozesses eine Bindung zum Unternehmen.

 

5. Ehrlich währt am längsten

Seien wir doch mal ehrlich: Jeder Recruiter sucht nicht einfach irgendwelche Mitarbeiter, sondern die besten – und die, die am ehesten zum Unternehmen passen. Damit dies gelingt, sollte man Bewerbern realistische Einblicke in den Arbeitsalltag geben. Wie bereits eingangs erwähnt: Authentizität wird großgeschrieben! Und wer könnte authentischer über einen Arbeitgeber sprechen, als die eigenen Mitarbeiter?

Lassen Sie diese in Statements oder auf einem eigenen Karriereblog zu Wort kommen, verwenden Sie keine unpersönlichen Stockbilder sondern Fotos ihrer Mitarbeiter bei der Zusammenarbeit im Team und lassen Sie sie in kurzen Videos zu Wort kommen. Das stärkt übrigens nicht nur Ihre Bewerberkommunikation, sondern auch das interne Employer Branding.

 

6. Langfristiger Recruiting-Erfolg durch Vernetzung

Recruiting ist ein ständiger Prozess – und die Karriereseite kann diesen langfristig unterstützen. Und zwar durch Vernetzung des Arbeitgebers mit potenziellen Bewerbern. Die Einbindung von Social Media-Kanälen, wie Twitter, Facebook oder den Business Kanälen Xing und LinkedIn stellt sicher, dass Interessierte regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Unternehmen informiert werden und es so im Hinterkopf behalten. Eine weitere Möglichkeit hierfür: Suchagenten. Sollte unter den aktuellen Stellenangeboten nicht das richtige dabei gewesen sein, werden Kandidaten über neue offene Stellen, die ihrer Suche ähneln, über E-Mail informiert.

 

Eine Karriereseite ist das Herzstück des Recruitings und der erste Anlaufpunkt für Bewerber, um sich zu informieren. Kurzum: Es ist Ihre Chance, gute Kandidaten von sich zu überzeugen. Unsere Checkliste bietet Ihnen eine gute Basis, die mit individuellen, persönlichen und authentischen Inhalten sicherlich schon ganz nah an eine perfekte Karriereseite herankommt.

Klaus
Klaus.Daidrich@maisberger.com