18 Sep kununu, Glassdoor & Co.: Die verkannte Chance für das Employer Branding
3,5 Sterne für das Hotel im letzten Urlaub, ein Like für das geteilte Foto und ein Kommentar über das neu gekaufte Gadget: Heutzutage sind wir es gewohnt, alles zu bewerten und zu beurteilen. Und was bei Produkten und Dienstleistungen anfängt, hört beim Arbeitgeber nicht auf. Auf Portalen wie kununu, Glassdoor oder meinpraktikum können Bewerber, bestehende und ehemalige Mitarbeiter ihre Meinung über den (potenziellen) Arbeitgeber teilen. Immer mehr Kandidaten nutzen die Möglichkeit, sich dort zu informieren. Doch noch viel zu selten sind Arbeitgeberbewertungsportale Teil einer ganzheitlichen Employer Branding-Strategie. Dabei bieten sie viel Potenzial für die Gestaltung des Arbeitgeberimages sowie die Bewerberakquise – und mit den richtigen Tipps, werden die von Chefs oft gefürchteten und vermeintlichen Pranger zur überzeugenden Arbeitgeber-Visitenkarte.
Maisberger Checkliste: Arbeitgeberbewertungsprofile erfolgreich nutzen
- Reagieren Sie auf Bewertungen – und zwar nicht mit Standardantworten nach dem Gießkannenprinzip, sondern mit individuellen Stellungnahmen.
- Sagen Sie Danke – jeder freut sich über positive Bewertungen und das dürfen Sie auch mit einem entsprechenden Feedback zeigen.
- Haben Sie Mut zur Authentizität – bitten Sie Mitarbeiter Ihr Unternehmen zu bewerten, denn authentische Erfahrungsberichte überzeugen die Kandidaten, die auch wirklich zu Ihnen passen.
- Seien Sie ehrlich – gefälschte Bewertungen sind nicht nur verboten, sondern auch leicht zu durchschauen.
- Zeigen Sie Ihre Stärken – als Arbeitgeber können Sie, in der Regel gegen eine Gebühr, auf den Portalen ein Arbeitgeberprofil gestalten und auf offene Stellen verlinken bzw. diese einbinden.
- Werden Sie immer besser – nutzen Sie konstruktives Feedback, um kritische Aspekte zu hinterfragen und an Verbesserungen zu arbeiten.
- Kennen Sie Ihre Rechte – rechtswidrige, beispielsweise diffamierende, Kommentare können entfernt werden, denn auch Arbeitgeberbewertungsportale sind kein rechtsfreier Raum.
Wer noch nicht überzeugt ist, dass ein professioneller Auftritt auf diesen Portalen unverzichtbarer Teil des digitalen Employer Brandings ist, sollte einen Blick auf die Fakten werfen. So lassen sich 84 Prozent wechselwilliger Kandidaten von Bewertungen in ihrer Arbeitgeberwahl beeinflussen (Umfrage des Digitalverbands Bitkom), 41 Prozent informieren sich dort, bevor sie sich bewerben und 32 Prozent der Mitarbeiter ist es peinlich, wenn ihr Arbeitgeber schlechte Bewertungen aufweist (Rundstedt-Umfrage). Die Zahlen zeigen: kununu, Glassdoor und Co. gewinnen sowohl im Recruiting als auch in der Identifikation bestehender Mitarbeiter immer mehr an Bedeutung – ein professioneller, authentischer Arbeitgeberauftritt zahlt sich aus.